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Foto © Heidi Grell | grell-fotografie.de

„Ich bin die Sonne.“

Artikel vom 1. Dezember 2004

„Ich bin die Sonne.“ Mit diesem Satz begrüßte Claudia Petersen, Housekeeperin im „Stadthaushotel“ in Hamburg, den Fotografen Thomas Müller, einen der vier Künstler, die Menschen mit Behinderungen für die Wanderausstellung porträtierten.

Die Wanderausstellung

Claudia wurde mit dem Downsyndrom geboren. Sie ist eine unter rund 8 Millionen Menschen mit Behinderung, die in Deutschland leben.

Behinderung durch Unfall, Krankheit oder von Geburt an kann jeden treffen und darf kein Tabubereich unseres Miteinanders sein. Vielmehr sollte der unvoreingenommene Umgang mit Behinderung wichtiger Bestandteil einer „Gesellschaftspolitik des Alltags“ sein.

Die Ausstellung sensibilisiert für dieses Themenfeld. Kernstück und Mittelpunkt der Ausstellung sind 60 Porträts von Menschen mit Behinderungen, die von 4 Fotografen aus Hamburg und Berlin mit jeweils einer ganz spezifischen Herangehensweise an das Thema „Behinderung‘ erarbeitet wurden.
Eingerahmt und begleitet werden die Porträts durch einen umfassenden Informationsteil. 130 Ausstellungsstücke erzählen aus dem alltäglichen Leben von Menschen mit Behinderung, von der Bewältigung kleiner Schwellen, die mit Handicap manchmal unüberwindlich scheinen.

Prothesen, Rollstühle, verschiedene Hilfsmittel aus dem Alltag, Orthesen, Spielzeug und ein behindertengerechter, exemplarischer Arbeitsplatz zeigen, wie oft schon durch eine kleine Modifikation größtmögliche Selbständigkeit ermöglicht wird. Viele Exponate können und sollen angefasst und ausprobiert werden. Die Besucher können beispielsweise das Schreiben mit einer Braille-Schreibmaschine versuchen, mit einem Rollstuhl fahren – kurz: durch verschiedene Objekte zumindest ansatzweise die Einschränkungen nachempfinden, denen Menschen mit verschiedenen Behinderungen unterliegen.
Zahlen und Fakten um das Thema runden den informativen Teil der Ausstellung ab.

Die Ausstellung geht ohne erhobenen Zeigefinger mit dem Thema um. Die Ausstellung erhebt keineswegs den Anspruch, wissenschaftlich oder gar vollständig und umfassend über das weit gefasste Themenfeld Behinderung zu informieren, sondern greift vielmehr Interessantes, Aussagekräftiges, Auf- und Anregendes heraus, um Berührungsängste abzubauen und einen selbstverständlichen Umgang mit Menschen mit Behinderung zu unterstützen.

Die Ausstellung geht bis Ende 2005 auf die Reise durch die Bundesrepublik. Genaue Tourtermine und -daten werden fortlaufend veröffentlicht.
Initiiert, gestaltet und organisiert wurde die Wanderausstellung durch die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gemeinnützige Gesellschaft mbH. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt seit jeher auf der erfolgreichen, nachhaltigen Integration von Menschen mit Behinderung in die „normale“ Arbeitswelt. Vor diesem Hintergrund wurde die Ausstellung als ein kleiner, aber sehr nachdenkens- und sehenswerter Mosaikstein im gesellschaftspolitischen Gefüge erarbeitet.

Infos zur Ausstellung auf:: Externer Link www.b-hindert.net

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