Behinderten- und Benutzerfreundlichkeit: Das Motto des berühmtesten Integrationshotel Europas gilt nun auch für seinen Internetauftritt. „Unser Entwicklerteam hatte eine harte Nuss zu knacken…“ meint Thomas Ulrich, technischer Leiter des Projekts. „…aber Dank unseres erfahrenen Entwicklerteams haben wir es geschafft, eine harmonische Synthese zwischen ansprechendem Layout und barrierefreiem Zugang zu schaffen.“
Der neue Auftritt erfüllt dabei fast vollständig die strengen Auflagen des „Web Content Accessibility Guidelines 1.0.“ Hierbei handelt es sich um eine Checkliste für Barrierefreie Web-Inhalte, des 1994 gegründeten World Wide Web Consortium (W3C), welches darüber wacht, dass die Techniken des World Wide Web weltweit standardisiert werden. Vorsitzender ist Tim Berners-Lee, der auch als der Erfinder des World Wide Web bekannt ist. Selbstverständlich wurde auch die nationale „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung – BITV“ vom 17. Juli 2002 nach dem Behindertengleichstellungsgesetz umgesetzt. Sie regelt z. B. das alle Internetseiten des Bundes bis zum 31. Dezember 2005 barrierefrei sein müssen.
Alle auf der Seite benutzten Dokumente sind valide XHTML-Dokumente (eine moderne Form der HTML-Seitenbeschreibungssprache). Zur Gestaltung dienen so genannte CSS-Dateien (Cascading Style Sheets). Durch diese Trennung von Form und Inhalt wird der Zugang zur Site mit alternativen Browsern, wie zum Beispiel Geräten zur Ausgabe in Brailleschrift (Blindenschrift), Textbrowsern, oder Geräten die Internetseiten vorlesen, erleichtert. Die Seiten wurden von Interneterfahrener Personen mit Handicap (sowohl Blinde und Sehbehinderte, als auch Bewegungseingeschränkte) auf ihre Praxistauglichkeit überprüft.
Neben hochwertigen Fotos, Informationen zum Hotel und seiner Geschichte, finden sich allerlei nützliche „Kleinigkeiten“ (z. B. ein Wörterbuch, Akronymerklärungen). Onlinebuchungsanfragen, Callback-Service und Routenplaner runden das durchweg professionelle Angebot ab.
Auch Axel Graßmann, Geschäftsführer des Hotels, ist zufrieden und stolz „einen der besten und schönsten barrierefreien Hotelinternetauftritte“ im deutschsprachigen Web zu haben.
Zum Hintergrund
1987 schlossen sich Eltern von acht unterschiedlich stark behinderten Kindern in der Initiative Werkstadthaus e. V. zusammen und realisierten ein bis dahin einzigartiges Projekt in Europa, das Stadthaushotel Hamburg – Anders und gut! Seit September 1993 wohnen und arbeiten hier behinderte Menschen unter einem Dach. Viel hat sich seit dem getan – Doch die Freundlichkeit, Freude und Professionalität sind geblieben. Die Arbeit der Hotelmitarbeiter wird heute von erfahrenden Hotelfachkräften begleitet.
Seit Juni 2005 ist das Stadthaushotel Hamburg ein Unternehmen der jugend hilft jugend-Arbeit gemeinnützige GmbH, die eine hunderprozentige Tochter von jugend-hilft-jugend e. V. ist. Seit 1970 ist der Verein – zunächst – nur als Drogenhilfeträger – in Hamburg mit seinen Projekten bestrebt, Menschen, die, es im Leben bislang nicht so gut getroffen haben, wieder auf die Beine zu helfen, ihnen ein selbstbestimmtes Dasein zu ermöglichen. Schwerpunkt war immer die Reintegration in Arbeit, als halt- und sinngebender Faktor im Leben. Aus diesem Grund hat der Verein in den vergangenen Jahren seine Projekte in diesem Bereich ausgebaut und ist nun auch ein – weit über die Hansestadt hinaus – anerkannter Beschäftigungsträger.